Renaturierung der Bina bei Rothenwörth

Die ökologische Umgestaltung der Bina bei Rothenwörth auf einer Länge von 170 m ist abgeschlossen.

Die Gesamtkosten des Vorhabens betrugen 103.226,33 €.  Der Freistaat Bayern förderte die Maßnahme mit 75.419,75 € (75% der Gesamtkosten). Die Eigenleistung der Gemeinde betrug 25.806, 58 € (25 %). Die Maßnahme leistet einen Beitrag zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Luftaufnahme vom 12.05.2022
Luftaufnahme vom 12.05.2022

Ortseinsicht durch die Fachberatung für Fischerei vom Bezirk Niederbayern am 09.09.2021

Durch die Hochwässer haben erste gewässerdynamische Prozesse stattgefunden. Bei der Ortseinsicht war ein leicht erhöhter Wasserstand festzustellen. Außerdem hat seit der Orts-einsicht im Februar 2021 eine Bepflanzung mit standorttypischen Gehölzen stattgefunden Auch die Uferbereiche sind mittlerweile mit Vegetation bedeckt. Durch die Hochwässer hat sich der Gewässerlauf bereits leicht verlagert und es sind abwechslungsreiche Strömungsgeschwindigkeiten entstanden. Die Renaturierungsstrecke der Bina war zum Besichtigungszeitpunkt lt. Fischerei zweifellos biologisch durchwanderbar. Insgesamt machte die Renaturierungsstrecke bei der Ortseinsicht einen sehr positiven Eindruck.

Bauabnahme am 29.06.2021

Die Bina bei Rothenwörth hat ein natürliches Bachbett erhalten. Die naturnahe Umgestaltung der Bina bei Rothenwörth wurde am 29.06.2021 mit einer Bauabnahme abgeschlossen. Bürgermeisterin Monika Maier lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie die gute Umsetzung durch die beteiligten Firmen und Mitarbeitern der Gemeinde. Das Landschaftsarchitekturbüro LandSchafftRaum plante und begleitete die Maßnahme als ökologische Bauaufsicht, vertreten durch Beatrice Schötz und Monika Thoma-Rademacher. Die ausführende Baufirma Armin Hobmaier, mit Baggerfahrer Stefan, gestalte die nun abgeflachte Uferböschung vorbildlich.

Die Wirksamkeit des natürlichen Hochwasserschutzes konnte bereits in den letzten Wochen bewiesen werden: die neu angelegte flache Mulde hielt dem Starkregen stand und trug zur Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit bei. 

Luftaufnahme nach Hochwasser am 29.06.2021

Bepflanzung mit standorttypischen Gehölzen im Frühjahr 2021

Die Schwarzerle ist ein standorttypischer Baum der Fließgewässer. Sie stabilisiert die Uferböschung und schützt die Gewässer mit ihrem Blätterdach vor einer zu starken Erwärmung. Im Frühjahr 2021 wurden 20 Schwarzerlen und 10 Eschen inkl. Pflanzschutz gegen Verbiss an der Bina gepflanzt.  Ebenso wurden zahlreiche Sträucher wie Hartriegel, Pfarrerkappel, Flechtweide, Kätzchenweide, Gemeiner Schneeball und Holunder gepflanzt.

Als nächster Schritt wird eine Gras-/Kräuter-Blumenmischung mit über 30 Pflanzenarten ausgesät, somit wird für viele Insekten wie Bienen und Schmetterlinge ein wichtiger Lebensraum geschaffen. Die Pflegearbeiten an der Bina übernimmt zukünftig der Landschaftspflegeverband Landshut.

Zwischenstand im Februar 2021

Die Baggerarbeiten der Renaturierung an der Bina bei Rothenwörth wurden nun von Firma Hobmaier im Dezember erfolgreich abgeschlossen.

Aktuell sieht es ein wenig trist aus, denn die Spuren der Baggerarbeiten sind noch allgegenwärtig. Schließlich trugen die Maschinen an die 3500 Kubikmeter Erde ab.

Die Uferböschungen wurden abgeflacht, Prall- und Gleitufer ausgeformt. Zum Schutz vor weiterer Eintiefung der Bina wurden Steinschüttungen in Form von Querriegeln in das Bachbett eingebaut, um die Sohle zu stabilisieren. Dort wurden die vorhandenen Flussbausteine verwendet und zur Strukturanreicherung Wurzelstöcke eingebaut. Kiesdepots, die bei Hochwasser verlagert werden können, sorgen für dynamische Veränderungen. Dadurch soll die Eigendynamik des Gewässers gestärkt werden. Denn wo die Bäche ungehindert in Auen ausufern können, leisten sie bei heftigem Regen und Überschwemmungen einen wertvollen Beitrag zum natürlichen Hochwasserschutz durch Rückhalt auf der Fläche.

Abgestorbene Bäume im Bach, auch Totholz genannt, sind für die Strukturvielfalt und den Lebensraum besonders wichtig. Davon profitieren beispielsweise Jungfische.

Im Frühjahr werden entlang der Bina Schwarzerlen gepflanzt. Die Bäume sollen für Schatten sorgen, das Ufer sichern und das Areal strukturieren. Auf die offenen Bodenstellen kommt außerdem ein spezielles, eigens für Uferzonen gemischtes Saatgut.

Bürgermeisterin Monika Maier und Melanie Ecker vom Bauamt sind sehr dankbar, dass die beteiligten Grundstückseigentümer diese vorbildliche Renaturierungsmaßnahme ermöglicht und die Baufirma Armin Hobmaier und das Planungsbüro „LandSchafftRaum“ so gute Arbeit geleistet haben.

Zwischenstand Dezember 2020

Am Ortsrand von Rothenwörth wird zurzeit die Bina renaturiert. Der Bachlauf ist im Planungsbereich begradigt, die Ufer sind mit Steinen befestigt und es besteht die Gefahr, dass sich die Sohle der Bina noch mehr eintieft und durchbricht.

Den angrenzenden Grundstücksbesitzer wurden bei einer gemeinsamen Ortsbegehung die einzelnen Schritte und Planungen detailliert erklärt. Nur aufgrund der Zusage der beiden angrenzenden Grundstückseigentümer, die Uferflächen für die Renaturierungsmaßnahme bereitzustellen, kann nun die Maßnahme umgesetzt werden.

Foto: Planung Büro LandSchafftRaum, Fr. Schötz

Auf einer Länge von ca. 170 m wird die Bina ökologisch umgestaltet und damit die Voraussetzungen für eine eigendynamische Entwicklung im geplanten Bereich geschaffen, die gleichzeitig eine Abflussbremse (vorbeugender Hochwasserschutz) mit sich bringen soll. Geplant ist ein Entwicklungskorridor mit einer Breite von 15 m, in dem sich der Bach entwickeln kann. Bei den Arbeiten, werden die Ufer abgeflacht und die nicht mehr festigenden Ufersicherungen entnommen.

Foto: Siegfried Rüdenauer, Vilsbiburger Zeitung

© Gemeinde Bodenkirchen.

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